In einem Hollywood auf der anderen Seite des Atlantiks, 25 Jahre in der Vergangenheit. Der Regisseur George Lucas macht drei Filme und wird durch ihren Erfolg und das Merchandising drum herum unermesslich reich. Die Macht war sehr stark in ihm und er hatte sie auf der guten Seite benutzt. Die Geschichte ein nettes Märchen ohne großen Anspruch, die Tricks liebevoll mit Modellen gemacht.
Doch jetzt erliegt dieser Jedi-Ritter der Unterhaltung den Versuchungen der dunklen Seite: Noch mehr Geld durch drei weitere Filme. Und diesmal soll eine epische Generationengeschichte erzählt werden. Die Kraft der dunklen Seite eröffnet durch moderne Computergrafik neue Möglichkeiten. Was früher sparsam und wirkungsvoll eingesetzt wurde kann jetzt im Überfluss 140 Minuten lang auf den Zuschauer einwirken.
Mit Episode III wird der direkte Anschluss an die klassischen Filme gebaut. Der verspielte Junge (Episode I) und liebestolle Teenager (Episode II) Anakin Skywalker wird in Episode III zum emotionslosen Massenmörder Darth Vader. Dramaturgisch kein einfacher Schritt. Nebenbei muss natürlich die reichlich verfügbare Rechenzeit für viel Computergrafik genutzt werden: Gigantische Raumschlachten mit vielen Raumschiffen, die ungewöhnlich eng geparkt sind. Eine Stadt voll mit gigantischen Gebäuden, Neonreklamen und intensivem Gleiterverkehr (Hat da jemand Blade Runner gesehen?). Aufwendig digital erschaffene Planeten, die nur 30s im Bild sind.
Insgesamt wird mit den Mitteln von Wagner eine bestenfalls Grimmsche Geschichte erzählt. Anakin wird vom zukünftigen Emperor auf die böse Seite der Macht gezogen. Warum: Liebe zu Padme und brennender Ehrgeiz. Diese Wandlung ist leider recht unmotiviert. Man kann und will diesen Anakin nicht verstehen. George Lucas ist nun mal auch mit vielen Computern kein Shakespear, die Star Wars Saga kein Nibelungenlied. Mit den letztlich langweiligen und uninteressanten Charaktere ist der Film auch einfach zu lang.
Wirklich gut gelungen sind lediglich die Action-Szenen. Die Welten und Wesen, die hier teilweise nur für ein paar Sekunden geschaffen werden sind beeindruckend. Die Raumschlachten sind für meinen Geschmack schon etwas zu voll mit Schiffen und Laserschüssen. Die Kampfszenen mit Lichtschwertern sind gut, man merkt den inzwischen großen Einfluss von Hong Kong auf Hollywood.
Wenn man ein unverbesserlicher Star Wars Fan ist, dann sollte man sich den Film auf jeden Fall im Kino ansehen. Die schnell runtergeladene Raubkopie wird dem Film keinesfalls gerecht. Der Rest kann ruhig ganz auf des Opus dritten Aufzug verzichten, außer man interessiert sich brennend für eine 140min Demo aktueller Computergrafik.
Punkte: 5 von 10
Herausragendes Product Placement: Star Wars, Star Wars und nochmal Star Wars