Jemand muss sich gedacht haben, dass "Ocean's Eleven" eine wirklich gute Idee war. Wir nehmen einen alten Film mit einem Überfall von Gentleman-Verbrechern. Dann machen wir ein Remake, die Tricks werden an moderne Standards angepasst und ein paar bekannte Schauspieler nehmen wir mit rein. Keine Waffen für und keine Toten durch unsere Helden, wir leben in politisch korrekten Zeiten und "Dirty Harry" ist lang vorbei. Gestohlen wird natürlich auch nur von zwielichtigen bis bösartigen Charakteren. Voila, ethisch einwandfrei und ein garantierter Erfolg.
Mehr ist aus "The Italian Job" leider auch nicht geworden. Ein minutiös geplanter Überfall in Venedig geht durch Verrat schief. Die Rache an dem Verräter wird überraschenderweise noch ein minutiös geplanter Überfall. Die Gentleman-Verbrecher hier kommen mit weniger als 11 Leuten aus: Ein "Mastermind", ein Fahrer, ein Sprengstoffspezialist, ein Computer-Nerd und eine Safeknackerin (weiblich!). Dadurch wirkt die absolut notwendige Liebesaffäre auch nicht so drangestückelt wie in "Ocean's Eleven".
Mark Wahlberg und Charlize Theron liefern eine ausreichend gute schauspielerische Leistung für einen Action-Film. Wirklich gut gefallen hat mir das Charaktergesicht Jason Statham als Ladykiller mit Cockney-Akzent, genannt Handsome Rob. Die Story ist halbwegs spannend mit einigen überraschenden Twists. Die Überfälle erfordern Hollywoods grenzenloses Vertrauen in die Macht von Computer-Hackern und einen Haufen Verfolgungsjagden. Von letzteren lebt die Dynamik des Films. Drei Minis spielen eine entscheidende Rolle und die BMW Group durfte auch noch Motorräder und einen 8er spendieren.
Insgesamt unterhaltsam für Fans des Genres, aber auch nicht mehr. "Ocean's Eleven" war durch die Erzählweise und die Schnitte technisch recht interessant. Das bemerkenswerteste an diesem Film ist allerdings sein Marketing zusammen mit den Minis inkl. Videospiel.
Punkte: 5 von 10
Herausragendes Product Placement: Dell (nach den Minis natürlich)