Andrian Kreye ist Journalist und lebt seit fast 20 Jahren in New York. Dieses Buch ist eine Menge an Momentaufnahmen seiner Stadt aus der journalistischen Perspektive. Die jeweils etwa 10 Seiten langen Geschichten haben fast alle geographische Titel und sind chronologisch geordnet. Geschrieben sind sie durchgängig sehr gut, der Leser genießt einen professionellen Autor.
New York ist durch seine Mannigfaltigkeit das perfekte Objekt für diese Art der Darstellung. Es gibt eine Vielzahl von Romanen die in New York spielen und in denen New York eine zentrale Rolle spielt. Der Korrespondent Kreye schafft es aber, erstaunlich viele Facetten der Stadt in seinem Buch zu beleuchten. Interviews mit bekannten Künstlern, die Guardian Angels, architektonische Besonderheiten oder politische Intrigen sind einige Themen der Kapitel.
Für mich war das Buch eine ideale Vorbereitung für einen Urlaub in New York. Die Geschichten sind aktuell, die letzte Geschichte wurde erst 2004 geschrieben. Ein Schwerpunkt ist natürlich der 11. September und die Zeit danach. Der Anschlag auf das World Trade Center war für die Stadt ein traumatisches Ereignis. Die Botschaft ist aber, daß eine Großstadt auch ein Ereignis dieser Tragweite überwinden kann und sich weiterhin rasant weiterentwickelt und ständig verändert.
Kreye läßt seinen Blick auch auf Brooklyn, Queens oder die Hamptons schweifen, für die der Tourist neben dem quirligen Manhattan selten Zeit hat. Insgesamt liefert Andrian Kreye ein rundes Bild der faszinierendsten Großstadt der Welt. Zusammen mit einem Reiseführer für mich die ideale Vorbereitung auf den Big Apple. Mit diesem Buch kriegt man neben den Sehenswürdigkeiten auch einen guten Eindruck vom Lebensgefühl der New Yorker und der Rolle der Stadt in Amerika und der Welt.